Das ADDIE-Modell zur Optimierung Ihres E-Learning-Angebots

Instruktionsdesigner können bei der Erstellung von Online-Kursen und Schulungen auf viele verschiedene Methoden zurückgreifen – zum Beispiel auf das ADDIE-Modell. Wenn Sie nach dem ADDIE-Modell auf Deutsch suchen, werden Sie auch auf die Bezeichnung ADDIE-Instruktionsdesign-Modell stoßen, gemeint ist jedoch dasselbe. Wir werden im Folgenden die Abkürzung nutzen und meist einfach vom ADDIE-Modell sprechen. Es handelt sich dabei um das wohl bekannteste und am besten in der Praxis erprobte Modell. Kein Wunder, denn die Geschichte des ADDIE-Modells reicht bis in die 1970er Jahre. Doch wie kann das ADDIE-Modell Instruktionsdesign bzw. die Erstellung einer Schulung für Ihre Lernenden erleichtern?

Das Modell „ADDIE“ bietet ein robustes Grundgerüst für die Entwicklung von Schulungen, indem es ein Projekt in eigenständige Phasen unterteilt. Jede Phase wird abgeschlossen, bevor die nächste Phase beginnt. Dadurch können Fehler und Nacharbeiten reduziert werden und die Lernenden erhalten ein optimales Resultat.

In diesem Artikel gehen wir die fünf Phasen von ADDIE der Reihe nach durch und erläutern, wie das Modell in der Praxis auf die Entwicklung eines E-Learning-Kurses angewendet werden kann.

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Was ist ADDIE-Modell eigentlich?

ADDIE ist ein Akronym, dessen Name sich aus den Begriffen Analysis, Design, Development, Implementation und Evaluation zusammensetzt. Zu Deutsch also: Analyse, Design (Entwurf, nicht etwa rein graphisches Design), Entwicklung, Implementierung und Evaluation. ADDIE-Modell Vorteile gibt es viele, und zwar unterstützt das ADDIE-Modell Schulpädagogik und Erwachsenenbildung maßgeblich. In unserem Kontext kann es als ideales Modell genutzt werden, um klassische Online-Kurse mit einem klar definierten Umfang und guten Ergebnissen der Lernenden zu gestalten.

Auf den ersten Blick mag es für wenig erfahrene Kursentwickler ein wenig überfordernd wirken, mit dem ADDIE-Modell Unterricht, Schulung oder E-Learning-Einzelkurse für Ihre jeweilige Lernumgebung zu erstellen, doch Sie werden sich in dem übersichtlichen Schritt-für-Schritt-Verfahren schnell mit ADDIE zurechtfinden. Die 5 ADDIE-Phasen sind:

Mit dem ADDIE-Modell Instruktionsdesign entwickeln: 5 Schritte

Sie wissen nun, dass einzelne Phasen das ADDIE-Modell und somit den Rahmen bei der Entwicklung von Kursen definieren. Wie die konkrete Umsetzung der einzelnen Prozesse der Strategie erfolgen kann und wie die Evaluation funktioniert, lässt sich am besten anhand eines Beispiels erläutern. So bekommen Sie ein Verständnis dafür, was in den jeweiligen Phasen umgesetzt werden sollte. 

Bevor wir beginnen, ist es eine gute Strategie, einen Blick auf den fertigen Kurs zu werfen, damit Sie anschließend sehen können, wie die ADDIE-Schritte, die wir befolgen, zum fertigen Training werden und sich perfekt an die jeweilige Lernumgebung anpassen. Unser Beispiel-Kurs befasst sich mit dem folgenden Thema:

Schritt 1: Analyse

In der Analyse Phase des ADDIE-Modells untersuchen wir alle Faktoren, die für die Entwicklung eines zielführenden Kurses relevant sind. Das Modell gibt keine zwangsläufig anzustellenden Überlegungen vor, die folgenden haben sich aber für die Analyse bewährt:

  • Ziele: Was sind die Ziele des Unternehmens oder der Person, die das Training anbietet? Um diese Strategie herausarbeiten zu können, sollten Sie sich das Problem vor Augen führen, welches Sie identifiziert haben und mit dem Training bzw. der Schulung lösen wollen. Hier geht es um das übergeordnete Ergebnis, das Sie bzw. die Lernenden erreicht haben wollen, nachdem sie den Kurs abgeschlossen haben.
  • Lernziele: Welches Wissen oder welche Fähigkeiten sollen die Lernenden nach dem Abschluss des Kurses haben? Stellen Sie einen Zusammenhang zwischen den Lernzielen der Schulung und der Berufspraxis der Lernenden her, um einen besseren Zugang und bestmögliches Behalten des Wissens zu gewährleisten.
  • Aktueller Wissensstand: Welches Wissen und welche Fähigkeiten haben die Lernenden bereits? Dies sollte analysiert werden, um unnötigen Content und bereits bekannte Informationen zu vermeiden.
  • Vorbedingungen: Welches Wissen und welche Fähigkeiten benötigen die Lernenden im Vorfeld, damit die Teilnahme am Kurs effektiv für sie ist?
  • Hürden/Probleme: Gibt es Hindernisse bei der Verwendung von E-Learning als Lernformat? Wenn die Lernenden beispielsweise keinen Zugang zu einer benötigten Technologie haben, können sie nicht auf die Lernumgebung zugreifen.
  • Abhängigkeiten: Gibt es etwas, das verhindern könnte, dass Ihr Kurs in der dafür vorgesehenen Zeit und innerhalb Ihres Budgets beendet werden kann? Etwaige Abhängigkeiten könnten beispielsweise das Vorhandensein bestimmter IT-Infrastruktur (z.B. einer geeigneten Lernumgebung für die Lernenden) oder die Verfügbarkeit von externen Fachleuten, die nicht Teil Ihres direkten Teams sind, sein.

Kurs-Analyse

Und so könnte das Ergebnis der Analyse Phase und Ihrer Überlegungen für unseren Beispiel-Kurs aussehen und dargestellt werden:

Faktor Beispielantworten
Ziel Lernenden bzw. Mitarbeitern bei der Umstellung helfen, ihren Arbeitsplatz ins Home Office zu verlegen; Effizienz und Produktivität durch entsprechende Arbeitsmittel, Räumlichkeiten und Denkweise maximieren.
Lernziele Die Lernenden können nach der Teilnahme:
  • In Ihrem Zuhause einen geeigneten Arbeitsplatz einzurichten.
  • Einen Plan entwickeln und einhalten, ihre regulären Arbeitsstunden zu erbringen.
  • Tägliche Aufgaben korrekt identifizieren und priorisieren; Optimierung aller Prozesse für bessere Ergebnisse.
  • Die Bedeutung der Entwicklung von Gewohnheiten und Routinen für den erfolgreichen Abschluss eines Arbeitstages verstehen.
  • Die Kanban-Methode nutzen.
  • Die Pomodoro-Technik nutzen.
  • Verstehen, wie wichtig es ist, Zeitrahmen für Arbeitsgespräche festzulegen.
  • Klare, prägnante Schreibstile frei von Umgangssprache nutzen.
  • Verstehen, warum es so wichtig ist, Kollegen aktiv zuzuhören.
  • Prozesse, Regeln und Traditionen innerhalb des Teams verstehen und befolgen.
Aktueller Wissensstand Es handelt sich um einen Kurs, der für alle Mitarbeiter geeignet ist. Daher ist kein spezielles Vorwissen der Lernenden erforderlich.
Vorbedingungen Die Lernenden benötigen Internetzugang, privater oder Firmen-Computer oder mobiles Endgerät, Zugriff auf Arbeitsnetzwerke.
Hürden/Probleme Die Lernenden benötigen eine stabile und schnelle Internetverbindung, um auf die Lernumgebung zugreifen zu können. Dies ist ohnehin eine Voraussetzung, um von zu Hause aus arbeiten zu können. Daher wird bei unseren Überlegungen davon ausgegangen, dass alle Lernenden über eine solche Verbindung verfügen.
Abhängigkeiten Lernumgebung bzw. LMS um die Schulung mit den Lernenden durchführen zu können.

Schritt 2: Design

Nach der Analyse folgt gemäß des ADDIE-Modells das Design des Kurses. Dieser Schritt des Modells ist das Herzstück der Entwicklung Ihres Kurses, denn hier werden die Inhalte festgelegt und zusammengestellt. In der Design Phase werden die folgenden Punkte geplant und konkretisiert:

  • Gliederung des Kurses: Jedes Modul, jedes Kapitel und jedes Thema, die zum Erreichen der Ziele benötigt werden.
  • Anlagen und Medien: Die Medien und Materialien, die zur Unterstützung beim E-Learning verwendet werden, z.B. Bilder, Erzählungen, Schulungsmaßnahmen und Quizze.
  • Inhalte: Entwicklung der Inhalte des Kurses, wie er in der Gliederung festgehalten wurde.
  • Evaluation: Wie sollen die Lernenden und die Effizienz des Kurses selbst evaluiert werden? Dies kann z.B. im Rahmen einer Online-Umfrage oder eines direkten Feedbacks per E-Mail oder Telefon erfolgen.

Gliederung des Kurses

Wenn Sie bei der Analyse im ersten Schritt einige solide Lernziele definiert haben, dürfte der zweite Schritt des ADDIE-Modells ein Leichtes für Sie sein. Behalten Sie bei der Entwicklung Ihre Lernziele im Hinterkopf und unterteilen Sie Ihren Kurs hierarchisch. Der Standardansatz ist Modul > Kapitel, aber es gibt mehr als nur eine Strategie, einen Kurs aufzuteilen. Wählen Sie also die Strategie, die für Sie am besten passt.

Bei unseren Überlegungen haben wir uns dazu entschlossen, dass unser Beispiel-Kurs aus zwei Modulen bestehen soll, jeweils in einige einzelne Kapitel aufgeteilt.

Modul Kapitel Inhalte im Detail
1. Wie Sie von Zuhause aus arbeiten und damit produktiv bleiben 1.1 Einleitung
1.2 Ihren Arbeitsplatz einrichten
1.3 Übliche Arbeitszeiten beibehalten
1.4 Planen Sie Ihren Tag
1.5 Prioritäten richtig setzen
1.6 Deadlines festlegen
1.7 Den Tag mit einer Routine beenden
1.8 Zwei Techniken zur Verbesserung Ihrer Produktivität Kanban-Methode
Pomodoro-Technik
1.9 Selbstüberprüfung Multiple-Choice-Quiz
2. Wie Sie eine gute Verbindung zu Ihren Kollegen aufrecht erhalten 2.1 Einleitung
2.2 Zeitrahmen für Gespräche festlegen
2.3 Seien Sie klar und prägnant
2.4 Aktiv zuhören und Empathie zeigen
2.5 Kritik nicht so schnell übel nehmen
2.6 Regeln und Traditionen des Teams befolgen
2.7 Selbstüberprüfung Multiple-Choice-Quiz

Storyboard

Nachdem wir mithilfe der Analyse die Struktur des Kurses festgelegt haben, können wir damit beginnen, die einzelnen Szenen des Kurses zu skizzieren. Dieser Abschnitt beim Design bzw. der Entwicklung gelingt am besten mit einem sogenannten Storyboard. Das Storyboard ist ein Entwurf, in dem dargestellt wird, wann und in welcher Abfolge Text, Grafiken, Animationen und andere Elemente, die Teil des E-Learning-Kurses sein sollen, gezeigt werden. Möglicherweise wissen Sie in dieser Phase noch nicht ganz genau, welche Bilder, Texte etc. Sie nutzen werden; Sie sollten jedoch eine grobe Strategie haben und wissen, was im Kurs gezeigt werden soll und welche Entwicklung verfolgt wird.

Ein Storyboard kann auf vielen verschiedenen Wegen erstellt werden, zum Beispiel als Word-Datei, PowerPoint oder speziellen Tools wie Figma. Sie können das Storyboard natürlich auch selbst per Hand zeichnen, wenn Ihnen das lieber ist.

Wenn Sie ein Autorentool wie iSpring Suite nutzen, können Sie sich auch für einen eher iterativen Design-Ansatz des Modells entscheiden, bei dem Sie verschiedene Vorlagen und Layouts für die Erstellung eines Storyboards ausprobieren.

Ganz egal, für welche Art von Storyboard Sie sich letztlich entscheiden: Die Hauptsache ist, dass Sie ein allgemeines Bild Ihres Kurses vor Augen haben und in dieser Phase des Modells bereits eine gute Strategie verfolgen.

Für unseren Kurs bevorzugen wir ein einfaches und übersichtliches Design, das schnell zu entwickeln ist und ein sauberes Erscheinungsbild vermittelt. Unser Storyboard wird daher nur das zeigen, was wirklich nötig ist, d.h. Titel, Text und Bildmaterial.

Skript

Nun müssen Sie den Text erstellen, den Lernenden auf den einzelnen Folien sehen werden. Damit der Kurs wirklich effizient ist, sollten Sie dabei die folgende Strategie berücksichtigen:

  • Ein Gedanke pro Folie. Die Lernenden können sich besser konzentrieren, wenn es pro Folie nur einen zentralen Gedanken gibt, den sie verstehen sollen. Um diesen zentralen Gedanken besser zu vermitteln, können Sie verschiedene Methoden verwenden: einen erklärenden Audiokommentar, ein Video, unterstützende Grafiken oder Ähnliches.
  • Nur wichtiger Text auf den Folien. Überfüllte Folien können verwirrend und überfordernd wirken. Entfernen Sie daher unnötige Worte und reduzieren Sie den Content auf ein Minimum. Für eine bessere Lesbarkeit sollten auch einzelne Zeilen nicht zu lang sein, 40 Zeichen als Obergrenze sind ein guter Richtwert.
  • Perfekte Darstellung auf mobilen Endgeräten. Stellen Sie sicher, dass Texte und andere (Design-) Elemente auch auf kleinen Bildschirmen von Tablets und Smartphones gut darstellbar sind.

Wenn Ihr Kurs komplexer ist oder Sie beabsichtigen, Voiceover- oder Text-to-Speech-Aufnahmen zu verwenden, sollten Sie in der Design Phase des Modells ein detailliertes Skript vorbereiten. In unserem Fall brauchen wir kein separates Skript, da wir nur minimale Mengen an Bildschirmtext verwenden, der durch starke visuelle Elemente unterstützt wird.

Branding und Stil

Jetzt, wo Ihr Storyboard und das Skript fertig sind, ist es an der Zeit, sich Gedanken über das optische Design des Kurses zu machen. Der gesamte Kurs sollte im gleichen Stil gestaltet sein – dadurch lässt er sich leichter aufnehmen. Sie können das Design in dieser Phase selbst bestimmen: Wählen Sie Farben, Schriftarten und Layout-Vorlagen und bleiben Sie im gesamten Kurs bei diesem Design. Viele Unternehmen verfügen über Brand Books oder Brand Style Guides, die klare Richtlinien für die Wahrung der Markenidentität in allen Bereichen eines Unternehmens, z.B. das Design einer Mitarbeiterschulung, enthalten.

Das Design von Marken erstreckt sich vor allem auf:

  • Schriftarten und Schriftgrößen
  • Farben und branding guidelines
  • Bildplatzierungen und Maße
  • Bildformate und Auflösungen
  • Sprachgebrauch und Ausdrucksweise

Style Guides können als Word-Dokumente formatiert, als PowerPoint-Folien erstellt oder in einem anderen Format präsentiert werden.

Grafiken und Medien

Nun werden alle Inhalte auf Grundlage des zuvor erstellen Storyboards zusammengetragen. Wählen Sie alle Bilder oder Grafiken so aus, dass sie sich gut in Ihr Design einfügen. Suchen Sie in dieser Phase ggf. auch benötigte Videos heraus, die Sie für Ihren Kurs nutzen wollen, und nehmen Sie ggf. ein Voiceover entsprechend Ihres Skripts auf, sofern benötigt. 

Sie können auch Design-Inhalte aus der Bibliothek Ihres Autorentools oder einer Online-Quelle wie iStock verwenden. Möglicherweise gibt es in den Richtlinien Ihres Unternehmens auch Vorgaben für die Beschaffung von Design-Assets.

Für unseren Beispiel-Kurs benötigen wir wenig Design und setzen vor allem einige passende Bilder, die das „Arbeiten von Zuhause“ gut illustrieren.

Schritt 3: Development (Entwicklung)

In der Development Phase des ADDIE-Modells findet die tatsächliche Entwicklung dessen statt, was in der Analyse- und Design Phase geplant wurde. Der größte Teil der Development Phase konzentriert sich auf die Entwicklung der Schulungskurse mit dem für das Projekt ausgewählten Autorentool.

Es gibt viele E-Learning-Autorentools auf dem Markt, die Sie bei der Arbeit mit dem ADDIE-Modell nutzen können. Sie unterscheiden sich vor allem in der Art der Inhalte, die damit erstellt werden sollen, sowie in der Herangehensweise an die Entwicklung und den Komplexitätsgrad. Einige Tools beherrscht man erst nach vielen Monaten so richtig, andere können auch von Anfängern leicht genutzt werden – mit Ihnen können Sie sich also direkt an die Umsetzung des Modells machen.

Unseren exemplarischen E-Learning-Kurs haben wir mit iSpring Suite erstellt. Das einfach zu nutzende Autorentool ermöglicht es Ihnen, vollständige Kurse nach Vorbild des ADDIE-Modells in PowerPoint zu erstellen und anschließend automatisch in ein Online-Format umzuwandeln. Jede Phase von ADDIE kann in nur einem Tool abgeschlossen werden. E-Learning-Kurse mit iSpring Suite zu erstellen funktioniert so, wie Sie es von PowerPoint-Präsentationen kennen: Fügen Sie Folien hinzu und ergänzen Sie Ihre Texte, Grafiken und Videos.

Wir haben bereits den benötigten Content, deshalb müssen wir sie nur noch in iSpring Suite hinzufügen und sie in die korrekte Reihenfolge bringen. 

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Denken Sie daran, dass wir am Ende der beiden Module Selbstüberprüfungen eingebaut haben. Zwar sieht das ADDIE-Modell Hausarbeiten im klassischen Sinn nicht vor, doch diese kleinen Überprüfungen steigern die Motivation und tragen dazu bei, das Gelernte noch einmal zu festigen. Diese positiven Effekte lassen sich meist auch in der späteren Evaluation abbilden. Denn schließlich spielt auch beim ADDIE-Modell Pädagogik eine nicht zu vernachlässigende Rolle. Wir haben uns für Multiple-Choice-Fragen entschieden. Hierbei müssen die Lernenden aus zwei Antwortmöglichkeiten auswählen. Je nachdem, für welche er sich entschieden hat, erscheint eine individuelle Rückmeldung, wie in diesem Beispiel:

Überprüfung

An dieser Stelle sollte der E-Learning-Kurs überprüft werden. So kann sichergestellt werden, dass die Ziele des Unternehmens, die in der Analyse Phase des ADDIE-Modells bestimmt wurden, damit erreicht werden.

Teil dieses Prozesses sollte außerdem ein gründliches Testen des Kurses sein, um sicherzustellen, dass er wie erwartet funktioniert. Diese Tests können von den Mitgliedern des Autorenteams durchgeführt werden, aber idealerweise sollten auch die Endnutzer, die den E-Learning-Kurs tatsächlich nutzen werden, an dieser Evaluation beteiligt sein.

Schritt 4: Implementation

In dieser Phase des ADDIE-Modells wird der fertige E-Learning-Kurs veröffentlicht bzw. den Lernenden in der gewählten Lernumgebung zugänglich gemacht. 

Die einfachste und bequemste Art, einen Kurs anzubieten, ist über ein LMS. LMS ist die Abkürzung für Learning Management System (dt. Lernmanagementsystem), häufig wird auch nur diese Abkürzung verwendet. Mit einem LMS können Ihre Mitarbeiter jederzeit und von jedem Gerät aus online auf einen E-Learning-Kurs zugreifen, und Ihr Team kann viele der für die Bereitstellung von Schulungen erforderlichen Schritte automatisieren, z.B. Planung, Einladungen versenden, Registrierung und Speicherung der Ergebnisse.

Wenn Ihr Unternehmen über kein eigenes Learning Management System verfügt, können Sie iSpring Learn nutzen, womit die Implementation-Phase des ADDIE-Modells zu einem Kinderspiel wird.

LMS Implementation

Um den E-Learning-Kurs in der Lernumgebung von iSpring Learn zu implementieren, muss er einfach in das LMS geladen und die erforderlichen Einstellungen vorgenommen werden. Nach dieser Phase können die Lernenden loslegen und die Phase der Evaluation beginnt.

Schritt 5: Evaluation

Im Anschluss an die Phase der Implementierung Ihres Kurses bzw. Ihrer Schulung ist es ratsam, Feedback einzuholen und zu sichten. Deshalb erfolgt nun die Evaluation. Mit dieser Analyse kann sichergestellt werden, dass die E-Learning-Einheiten wirklich effizient gestaltet und aufgebaut sind und Ihre Strategie den Bedürfnissen Ihres Unternehmens und der Lernenden gleichermaßen gerecht wird. Diese letzte Phase der Evaluation sollte als fortlaufender Prozess zur stetigen Anpassung und Verbesserung betrachtet werden.

Für die Evaluation können Sie zum Beispiel Online-Umfragen einsetzen. Sowohl die Lernenden als auch Führungskräfte können Ihnen auf diesem Weg ihr wertvolles Feedback abgeben.

Mit welchen Evaluationskriterien ADDIE-Modell und ihre Kurserstellung konkret abgerundet werden, ist individuell. Das Modell schreibt keine bestimmten Kriterien für die Evaluation vor. Folgende Fragen können Sie als Anregung für Ihre Evaluation nutzen:

  • Haben die Schulungsunterlagen Ihre Erwartungen erfüllt?
  • Wie würden Sie die Qualität der Schulung auf einer Skala von 1 bis 5 bewerten?
  • Haben Sie etwas Nützliches gelernt?
  • Würden Sie den E-Learning-Kurs Ihren Kollegen empfehlen?
  • Wo sehen Sie Verbesserungsbedarf?

Während die Lernenden den E-Learning-Kurs durchlaufen, sollten Sie die Ergebnisse und Statistiken weiter beobachten und sich auf die im ersten Schritt festgelegten Kursziele beziehen. Hier sind einige Fragen für eine Selbstkontrolle:

  • Wurde das Thema der Schulung gründlich behandelt?
  • Wurden die Schulungsziele erreicht? Hat sich beispielsweise der Ablauf von Online Meetings und Gesprächen mit Kollegen verbessert?
  • Haben die Lernenden sich positiv zur Schulung geäußert?
  • Wurde der E-Learning-Kurs so implementiert, dass die Teilnehmer problemlos darauf zugreifen konnten?
  • Waren Stil und Branding des Kurses im Einklang mit den Erwartungen aller Interessengruppen?
  • Haben alle Teilnehmer den E-Learning-Kurs erfolgreich abgeschlossen?

Motivation der Lernenden

Sie können im Rahmen der Evaluation nicht nur Umfragen mit der Bitte um Feedback zur Schulung versenden, sondern auch die Teilnehmer verfolgen, um ihr Engagement zu messen. Moderne LMS-Berichtssysteme wie iSpring Learn bieten hierfür Metriken, die zeigen, wie intensiv die Teilnehmer mit den Inhalten – und ggf. weiteren Schulungsmaßnahmen – interagieren. Dies kann sehr hilfreich sein, um bei der Evaluation zu beurteilen, wie ansprechend Ihr Material war und um Folien oder Themen zu identifizieren, die nicht so gut abschneiden.

Wenn z. B. eine Folie mit zwei Registerkarten, wie die Kanban- und Pomodoro-Folie in unserem Beispiel-Kurs, bei der Evaluation nur eine Abschlussrate von 50 % bei der Betrachtung beider Registerkarten ergibt, dann ist es naheliegend, eine Bildschirmanweisung zur Verwendung des Inhalts hinzuzufügen oder eine andere Art der Präsentation in Betracht zu ziehen. Möglicherweise befanden sich zu viele Informationen auf einer Folie, sodass Lernende ihre Aufmerksamkeit und Konzentration verloren haben.

Abschlussquoten der Schulung

Ihr LMS sollte auch diesen Teil der Evaluation für Sie übernehmen und Ihnen außerdem die Möglichkeit bieten, die Fortschritte der Teilnehmer zu überwachen und automatische Abschlussberichte sowie Ergebnisse von Bewertungen und Selbstüberprüfungen zu erstellen.

Abschließende Gedanken

Sie kennen nun das ADDIE-Modell und seine Phasen, von der Analyse über die Kurserstellung bis hin zur Evaluation. Sie wissen, warum das ADDIE-Modell auswählen viele Vorteile mit sich bringt – schließlich hat es nicht ohne Grund eine derart lange Geschichte. Das ADDIE-Modell für das Instruktionsdesign Ihres E-Learning-Angebots ideal, denn es bietet ein übersichtliches, zielführendes Verfahren, an dem sich der Zuständige orientieren kann und dadurch sicherstellt, dass keine wichtige Phase vergessen oder übersehen wird. Sie erhalten mit ADDIE didaktisches Modell und praktischen Leitfaden in einem und können sich an den einzelnen Phasen entlang arbeiten bis Ihre eigene professionelle Mitarbeiterschulung fertig ist.

Da meist zeitnah auf organisatorische Veränderungen reagiert werden muss, müssen Online-Schulungen oft schnell entwickelt werden. Hier ist es daher von Vorteil, sich an einem rationalisierten Modell mit übersichtlichen Phasen zu orientieren, das den Erstellungsprozess konsistent und transparent hält. Daher ist es ratsam, kompetenzorientiert das ADDIE-Modell zu nutzen.

Um nach dieser ADDIE-Modell Erklärung Ihre erste Schulung mithilfe des Modells zu erstellen, brauchen Sie außerdem noch ein gutes Autorentool. Zögern Sie daher nicht, sondern laden Sie sich die kostenlose Testversion der iSpring Suite herunter und beginnen Sie noch heute, mit der ersten Phase von ADDIE loszulegen!

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